Während des dritten Berichtszeitraums zwischen April 2015 und März 2016 erwies sich das deutsche Finanzsystem auch in Stressperioden als robust. Die Unsicherheiten über die chinesischen Wachstumsperspektiven sowie den Verbleib Griechenlands im Euro-Raum führten zu Anspannungen auf den Finanzmärkten. Der AFS stellte aber keine destabilisierende Krisendynamik fest.
Wegen der niedrigen Zinsen wurden als Risiko für die Finanzstabilität im Berichtszeitraum vor allem die mögliche Fehleinschätzung durch Marktteilnehmer diskutiert, basierend auf Fehlanreizen. Es wurden keine Anzeichen für übermäßige Übernahme von Risiken identifiziert. Der AFS achtete hier speziell auf systemische Risiken, welche durch erweiterte makroprudenzielle Instrumente abgefangen werden könnten.
Die divergierenden geldpolitischen Tendenzen verschiedener Währungsräume und die politische Unsicherheit, durch Flüchtlingskrise und EU-Zusammensetzung, prägten die Debatte gegen Ende des Berichtszeitraums. Aufgrund dieser Trends betont der AFS die Verantwortung der Marktakteure, ihre Resilienz gegenüber Risiken weiter zu stärken. Wichtig ist außerdem, die institutionellen Rahmenbedingungen anzupassen, sodass Anreize für stabilitätskonformes Verhalten entstehen. Zudem stellte der AFS fest, dass makroprudenzielle Politikmaßnahmen transparent gestaltet wer-den sollten, da sie weitreichende Eingriffe in das Wirtschaftsgeschehen darstellen.